3. Semester,
Stunden gesamt: 14
Regelgeleitete Kommunikation
zu pflegende Person
Kommunikatives Handeln
Einführung in gezielte Biografiearbeit mit älteren Menschen zur Vorbereitung eines Praxisauftrags
2 Std. (davon Kommunikation: 1 Std.)
Die Lernenden...
Die Lernenden... | Methodik | |
1 | ... tragen ihre Assoziationen zu den bisher im theoretischen Unterricht gewonnenen Erkenntnissen und Gedanken zum Anspruch an 'Biografiearbeit in der Pflege' zusammen und ordnen Begrifflichkeiten, die damit im Zusammenhang stehen | Schritt 1und 2: z. B. Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch oder Kleingruppenarbeit mit entsprechendem Arbeitsauftrag und anschließender Sammlung der Ergebnisse im Plenum, z. B. auch in Verbindung mit Strukturlegen oder einem Mind map zu zentralen Begriffen, die in vorangegangenen Lernsituationen bereits erarbeitet wurden (kann sinnvoll wieder aufgenommen werden in Sequenz 4, Schritt 1) |
2 | ... sammeln konkrete Erfahrungen und Erlebnisse mit Biografiearbeit/ biografieorientierter Pflege aus ihren bisherigen Praxiseinsätzen: Welchen Stellenwert haben Einrichtungen und Pflegende diesem Aspekt jeweils zugemessen? Wieviel biografischen Momente haben die zu pflegenden Menschen von sich aus in die Interaktion mit den Pflegenden eingebracht (möglichst mit konkreten Situationsschilderungen)? | |
3 | ... hören/ lesen den biografischen Text von einem älteren Menschen bzw. einer/ einem Bewohner*in einer Altenpflegeeinrichtung und identifizieren darin zentrale (Struktur-/ Konstruktions-)Merkmale des Erzählens und deren Bedeutung für die Erzählenden und die Zuhörenden, z. B. Abfolgen, Spannungsaufbau, Konsistenz bzw. roter Faden, Akzentuierungen, Bedeutungszuschreibungen, ... | Schritt 3 und 4: Einzel-/ Partner*innen-/ Gruppenarbeit mit entsprechendem Arbeitsauftrag und Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch zur Auswertung |
4 | ... (und/ oder) formulieren eine eigene biografische Erzählung, die sich an diesen Konstruktionsmerkmalen orientiert | |
5 | ... füllen den Test "Fragebogen zur Funktion von Erinnerungen" anonymisiert aus zwei Perspektiven aus: für sich selbst und fiktiv stellvertretend für einen über 65-jährigen Menschen, den sie gut kennen | Einzelarbeit (Anlage 1 oder 2), die anonymisierten Bögen werden eingesammelt, die Auswertung (vgl. Anlage 3 bzw. 4) erfolgt in Sequenz 4 und könnte für die Klasse von Lernenden und/ oder Lehrenden vorbereitet werden |
2 Std. (davon Kommunikation: - Std.)
Die Lernenden...
Die Lernenden... | Methodik | |
1 | ... lernen mindestens ein schlüssiges Modell zur Erklärung von Gedächtnisfunktionen kennen, das sich in das Kontinuum der curricularen Entwicklung des Wissensaufbaus zur Neurologie und Psychologie einfügt | Schritt 1und 2: wissensorientierte Unterrichtsformen, ggf. nur eine verkürzte Reaktivierung der entsprechenden Wissensinhalte |
2 | ... erläutern auf dieser Grundlage zentrale Momente von Erinnerung und autobiografischem Gedächtnis, die für die verschiedenen Formen von Biografiearbeit aus der Perspektive der Pflegenden und der zu pflegenden Menschen bedeutungsvoll werden können |
Std. (davon Kommunikation: Std.)
Die Lernenden...
Die Lernenden... | Methodik | |
1 | ... erhalten Informationen zu den möglichen Ursachen und den Formen eines Gedächtnisverlusts im Überblick | Lehrer*inkurzvortrag |
2 | ... stellen sich vor, dass sie plötzlich von einer Globalamnesie betroffen sind (mit dem betonten Hinweis auf die Fiktionalität dieser Vorstellung) und überlegen sich, welche Informationen zu ihrer Person ihnen wichtig wären, damit sie sich möglichst gut selbst wieder in ihrem Leben zurecht finden können | Einzelarbeit -> Austausch zu den Erfahrungen und Gedanken in Partner*innenarbeit |
3 | ... betrachten eine Auswahl an Biografiebögen und entscheiden sich für einen, der sie anspricht, füllen diesen aus und verständigen sich mit anderen Mitgliedern der Lerngruppe darüber, inwiefern sie sich und ihre Person durch den Bogen erfasst fühlen und welche Informationen nicht aufgenommen sind | Einzelarbeit -> Austausch zu den Erfahrungen in Partner*innenarbeit oder Kleingruppen, sog. "Wohlfühlgruppen" |
4 | ... diskutieren vor dem Hintergrund der vorstehenden Übung im Vergleich die Aufnahme biografischer Informationen im Rahmen der Strukturierten Informationssammlung (SIS), ggf. ergänzt durch die Hinweise, die im entsprechenden Konzept ("EinSTEP") zum Umgang mit biografischen Daten gegeben werden | Pro-Contra-Diskussion, z. B. zur Frage der Abschaffung der Biografiebögen in einer Pflegeeinrichtung, gesammelte Argumente sollten für Ergänzungen in Sequenz 4 zur Verfügung stehen |
4 Std. (davon Kommunikation: - Std.)
Die Lernenden...
Die Lernenden... | Methodik | |
1 | ... assoziieren zu Begriffen, die aus der bisherigen Ausbildung oder der Vorbildung bekannt bzw. mit einem Alltagsverständnis belegt sind und bringen sie in eine (vorläufige) Ordnung, z. B. Identität, Entwicklung, Lebensspanne, Lebensphasen, Lebensqualität, Kohärenz, Wohlbefinden, ... | assoziative Methode zur Aktivierung und Visualisierung von Vorwissen, z. B. Brainstorming, Brainwalking, Mind map, Strukturlegen im Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch (evtl. anknüpfend an das Ergebnis aus Sequenz 1, Schritt 1) |
2 | ... leiten auf der Basis ihrer Vorerfahrungen und Vorkenntnisse Leitfragen zur Erarbeitung der Theorie und Praxis von Biografiearbeit ab und systematisieren diese für die anstehenden Erarbeitungsphasen | Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch, ggf. auch systematische Strukturierung auf der Grundlage von durch die/ den Lehrende*n vorgegebene Fragen |
3 | ... tragen die Auswertung der Testergebnisse aus Sequenz 1 zusammen und vergleichen sie mit Zusammenfassungen von in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlichten Ergebnissen (vgl. z. B. Maercker & Forstmeier 2013, S. 15f) | Textarbeit in Partner*innenarbeit oder Kleingruppen, die Testauswertung der Klasse aus Sequenz 1, Schritt 5 (Anlage 3 bzw. 4) sollte vorliegen |
4 | ... erarbeiten ergänzend theoretische Modelle und Ansätze zu einem Bezugsrahmen für die Biographie-/ Erinnerungsarbeit mit alten Menschen, z. B. zu zentralen Begriffen der Lebenslaufforschung, zu Identitätsbildung, zur Bedeutung von Erinnerungsarbeit in der Lebensspanne und in Verbindung mit Entwicklungsaufgaben, zum Aufbau des Kohärenzgefühls, zu Lebensqualität und Wohlbefinden, zu verschiedenen Erinnerungsstilen | arbeitsteilige Erarbeitung von ausgewählten Textauszügen |
5 | ... tragen die in der vorangegangenen Erarbeitungsphase gewonnenen zentralen Ergebnisse zusammen, tauschen sich darüber aus, fassen Erkenntnisse thesenartig zusammen | Zusammenstellung im Plenum, ggf. auch im Gruppenpuzzle, abschließende Zusammenführung im Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch |
6 | ... leiten auf der Grundlage dieses theoretischen Begrün-dungsrahmens Zielperspektiven für biografieorientierte An-gebote zur Unterstützung von zu pflegenden Menschen her | |
7 | ... nehmen die Diskussion aus der vorhergehenden Sequenz zum Sinn der Arbeit mit Biografiebögen erneut auf und überprüfen, ob sich auf der Grundlage der theoretischen Erarbeitung neue Argumentationen ergeben haben | Diskussion im Plenum mit Rückgriff auf die Dokumentation aus Sequenz 3, Schritt 4 |
4 Std. (davon Kommunikation: 2 Std.)
Die Lernenden...
Die Lernenden... | Methodik | |
1 | ... aktivieren ihre Kenntnisse zu den Unterscheidungskriterien für kommunikative Interventionsstrategien in der Pflege in Verbindung mit Information, Anleitung, Beratung, Therapie | Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch bzw. Test zur Wiederholung |
2 | ... lernen Kriterien kennen, durch die Formen von biografieorientierten Interventionen differenziert werden können, nach z. B. (a) Grundintention: unterstützend vs. interpretativ, (b) professioneller Ausrichtung: pflegerisch, sozialpädagogisch, sozialtherapeutisch, psychotherapeutisch, (c) Zielsetzung: Lebensrückblicksinterventionen, Biografiearbeit und Erinnerungs- oder Reminiszenzarbeit, (d) Inhalt der zu bearbeitenden Erinnerung: generationale, persönliche, bewältigende, integrative, transmissive, negative | Lehrer*invortrag (soweit möglich durch Beispiele illustriert) mit Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch |
3 | ... entwickeln einen Kriterienkatalog für die Bewertung sowie ein Raster zur Ordnung von Ideen aus diversen biografieorientierten Interventionsangeboten, z. B. zu Themen und Erzählanlässen, zu Impulsen, die zum Erzählen / Schreiben anregen, zu weiteren methodischen Anregungen ... | Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch, evtl. anhand eines vorliegenden Rasters, das ausdifferenziert und ergänzt wird |
4 | ... bestimmen die Ansatzpunkte und Ausrichtungen, die sie für ihre pflegerische Arbeit als sinnvoll erachten, und umreißen dabei ihr Aufgabenspektrum in der inter- und intraprofessionellen Zusammenarbeit, z. B. gegenüber Laienhelfern, Betreuungsassistenten einerseits und stärker therapeutisch tätigen Berufsgruppen andererseits | Lehrer*in-Schüler*innen-Gespräch |
5 | ... betrachten, analysieren, vergleichen und bewerten unterschiedliche auf dem Markt erhältliche Angebote, systematisieren Ideen und Impulse, die sie wahrnehmen, und dokumentieren ihre Ergebnisse in einem möglichst aussagekräftigen Bewertungsvideo und/ oder dokumentieren sie in einer Liste zusammen | Markt der Möglichkeiten (Bücher, Spiele, Filmangebote, Arbeitsmaterialien bzw. Gegenstände als Gesprächsimpulse, ...), Auswertung und Systematisierung eines Teils in Kleingruppenarbeit mit Hilfe des Kriterienkatalogs |
6 | ... stellen sich Ihre Beurteilungsergebnisse (Videos) wechselseitig zur Verfügung und/ oder führen die Listen in einer Übersicht zusammen | Ergebnisse sollten auf der gemeinsamen Lehr-Lernplattform der Klasse zur Verfügung stehen |
7 | ... kennen einen Praxisauftrag für die Planung, Durchführung und Dokumentation eines biografieorientierten Interventionsangebots während eines Praxiseinsatzes in der stationären (oder ambulanten) Langzeitpflege, klären offene Fragen und treffen ggf. erforderliche Absprachen |
Voraussetzungen
Weiterführungen
Parallelen
Entwicklung
Dokumente